Ich weiß nicht wie lange ich schon durch den Wald lief, aber es musste schon spät geworden sein. Es war warm und ich hing meinen Gedanken nach und merkte nicht einmal dass die Sonne unterging und der Mond mich begrüßte. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf, aber ich konnte keinen von ihnen halten. Was war nur los mit mir?

Der Morgen fing schon merkwürdig an. Ich wachte auf und hatte noch den Traum vor mir der mich beunruhigte.
Später rief mich meine Freundin an die mir beichtete dass sie letzte Nacht mit meinem Ex geschlafen hatte und mich um Verzeihung bat. Ich verstand nicht gleich warum sie mir das berichtete. Bestimmt glaubte Sie dass sie es mir schuldig war. Dann war da noch mein Arbeitskollege, der mir sauer alle meine durchgearbeiteten Papiere auf dem Tisch knallte mit der Aussage: ich hätte noch nie so ein Blödsinn abgeliefert. Er hatte sowieso den ganzen Tag über schon bemerkt dass ich nicht bei der Sache war!
Es war hier schön. Ich lauschte dem Wind zwischen den Blättern und der Uhu fing an zu Rufen! Ich muss zurück bevor es stock finster wird und ich meine Hände nicht mehr vor den Augen sehen kann. Stolperte über einer Wurzel und kam ich ins schwanken, konnte mich aber gerade noch an einem Baumstamm festhalten.
Denn restlichen Weg tastete ich mich vorsichtig voran damit ich nicht wieder ins straucheln kam. Nach einer Weile sah ich den Umriss meines Autos und war froh darüber dass ich es geschafft hatte.
Plötzlich stockte mir der Atem. Denkend ich würde eine Vatermorgana sehen lief ich mit schnellen Schritten zum Wagen hinüber. Es war real, vor mir auf der Motorhaube lag ein riesengroßer Blumenstrauß der hübsch mit einer Decke und einen kleinen Picknickkorb dekoriert war!
Mich nach allen Seiten Umdrehend sah ich niemanden. Plötzlich vernahm ich leise Musik von Mozart, die nur ein paar Schritte von mir entfernt war. Mit einem mal gingen vor mir eine, dann eine zweite und noch viele andere Kerzen an. Der Zauber der in der Luft hing umgab mich. 
Gestern noch hatten wir uns gestritten und er meinte dass er erst einmal eine Auszeit brauchte! Jetzt fiel mir auch wieder mein Traum von letzter Nacht ein der mir eine unruhige Nacht gebracht hatte.

Es war als würde mein Herz stehen bleiben aber gleichzeitig spürte ich wie mein Blut scheinbar Tröpfchenweise durch meine Adern floss. Dann nahm ich im Lichtschein wahr wie er langsam auf mich zu kam und mich in die Arme nahm. Langsam hob er mit seiner Hand vorsichtig mein Kopf und küsste mich. In dem Moment fiel jegliche Anspannung von mir und ich lies mich fallen. Sein Kuss schmeckte salzig und er roch nach meinem Liebingsafter- Shafe. Wir sprachen eine ganze Weile nicht und küssten uns nur. Dann nahm er den Korb von der Motorhaube breitete die Decke vor uns auf dem Boden aus. Dann zog er mich langsam hinunter. Phillip steckte mir eine Weintraube im Mund und küsste mich abermals bevor er eine kleine Flasche Wein öffnete!
Eine Weile saßen wir schweigend so da und er breitete vor mir Käse, Baguette, Salami und noch eine kleine Schale mit Erdbeeren aus! Der Abend war so wundervoll. Ich genoss die Situation. Als dann später die Musik vorbei war fragte ich ihn woher er gewusst hatte dass ich hier war.
"Ich liebe und kenne Dich" antwortete er. "Und wenn du zuhause nicht anzutreffen bist dann gibt es für dich eigentlich nur ein Ort wo du dich aufhältst wenn dich etwas beschäftigt. Ich bin jetzt einfach einmal davon ausgegangen dass dich unser Streit von gestern nicht unberührt gelassen hat oder irre ich mich?" Seine großen Braunen Augen blickten mich warm an. Ich seufzte und schmiegte mich noch enger an im an.
"Schatz es tut mir leid dass wir gestern gestritten haben und auch dass ich meinte ich bräuchte erst ein mal eine Auszeit. Gestern ohne Dich einzuschlafen und heute Morgen ohne dich aufzuwachen war nicht schön. Ich weiß nicht wie ich glauben konnte dass eine Auszeit sinnvoll für uns wäre. Du hattest ja völlig recht mit dem was du mir gesagt hast und ich weiß auch dass du es nicht böse meintest. Ich weiß ja selber dass ich manchmal ein Sturkopf bin. Ich hoffe du kannst mir verzeihen."

Sie sah ihn an und erwiderte dann: "Ich war so glücklich als ich dich vorhin erblickte. Da gibt es nichts zu verzeihen, lass uns nicht mehr daran denken. es soll nur das hier und jetzt wichtig sein. Außerdem werden wir realistisch gesehen noch öfters unterschiedlicher Meinung sein oder uns Streiten. Was wirklich wichtig ist, wie wir jetzt und später damit umgehen!" Langsam fing ich an zu frösteln und wir packten gemeinsam das Körbchen und die anderen Sachen wieder ein und fuhren zu mir nach Hause. Es war eine schöne Nacht und wir küssten und kuschelten bis zum Morgengraun und schliefen entspannt ein.